FoodHub München

Gesichter hinter FoodHub – Die Gründer, Teil 1: Quentin Orain

"Der Austausch zwischen uns Mitgliedern und den Experten, das heißt unseren Lieferanten und Produzenten, ist wertvoll. Sie können uns ihr Wissen vermitteln, zu Lebensmitteln allgemein und zu den Zusammenhängen in der Lebensmittelbranche – und das aus erster Hand."

Nachhaltig einkaufen nicht nur praktisch machen, sondern auch sozial. Das umreißt in wenigen Worten Quentin Orains Motivation, einen solidarischen Mitmachsupermarkt in München auf die Beine zu stellen. Er hat gemeinsam mit Kristin Mansmann und Karl Schweisfurth das Projekt FoodHub initiiert. Wobei die drei erst ein bisschen später zueinander gefunden haben.

Zunächst stand Quentin allein vor der Frage, wie seine berufliche Zukunft aussehen soll. Mit dem Job als Projektleiter in der Automobilindustrie war er nicht mehr zufrieden. Auf seinem Weg, sich neu zu orientieren, stieß er auf La Louve in Paris, den ersten kooperativen Supermarkt Europas, der seit 2017 existiert. “Ein Ort, an dem man alles bekommt, möglichst verpackungsarm, in Bio-Qualität, regional und zu fairen Bedingungen für die Erzeugerschaft – das gefiel mir. Und gleichzeitig einen Ort der Begegnung zu schaffen, an dem Menschen zusammenkommen und etwas Gemeinsames entsteht.” 

Quentins weitere Recherche ergab, dass es keinen kooperativen Supermarkt in München gibt. Und führte ihn auf Umwegen zu Kristin und Karl, die nach dem erfolgreichen “Rettet die Bienen” Volksbegehren ebenfalls in diese Richtung dachten (dazu bald noch mehr).

Ende 2019 kündigte Quentin seine Stelle, ab März 2020 konnte er sich in Vollzeit dem Projekt FoodHub widmen. “Das war etwas waghalsig, aber wir hatten Glück: Nach bereits einem Jahr einen Laden zu finden, ist eher ungewöhnlich. La Louve hat fast sechs Jahre gebraucht. Noch richtet sich all unsere Energie auf die Genossenschaftsgründung und Ladeneröffnung. Aber ich freu mich schon darauf, wenn wir unseren Mitgliedern Vorträge rund ums Thema Lebensmittel anbieten können.” Das Bildungsangebot ist eine weitere Säule, die den FoodHub auszeichnet: Was ist gutes Brot? Wie entstehen Lebensmittelpreise? Und was ist eigentlich ökologischer Landbau? “Der Austausch zwischen uns Mitgliedern und den Experten, das heißt unseren Lieferanten und Produzenten, ist wertvoll. Sie können uns ihr Wissen vermitteln, zu Lebensmitteln allgemein und zu den Zusammenhängen in der Lebensmittelbranche – und das aus erster Hand.”